Ich heiße Li Yongshun und bin 59 Jahre alt. Ich komme aus dem Landkreis Yingshan, der in der Stadt Nanchong der Pronvinz Sichuan liegt. Eine pädagogische Mittelschule habe ich absolviert und werde Grundschullehrer in unserem Dorf. Vom August 1998 bis zum April 2000 war ich Stationsvorsteher der Zweigstation-Mingde der Falungong-Nachhilfestation in dem Kreis Yingshan der Provinz Sichuan.
Beeinflußt von meinem Onkel habe ich mir im mittleren Alter grundlegende Kenntnisse der Geomantie angeeignet und einen ziemlich guten lokalen Ruf davon erhalten. Anfang 1998 starb der Vater vom Lehrer Liu Shiquan aus demselben Kreis. Ich wurde empfohlen, für ihn einen Ort der Grabstätte zu wählen. Nach dem Begräbnis erbat Herr Liu mehrmals mein Bleiben für weitere Tage. Da ich seinen guten Willen nicht zurückweisen wollte, blieb ich bei ihm noch drei Tage. Abends sah ich seine Mutter, die Hu Xiaobi heißt, leitend mit anderen über zehn Leuten auf dem Boden sitzen und der Kassette folgend Übungen machen. Auf mehrmalige Ratschläge seiner Mutter nahm ich auch daran teil. Am Abend vor meinem Abschied sagte sie mir, dass sie Stationsvorsteher der Falungong-Nachhilfestation in dem Kreis Yingshan der Provinz Sichuan war. Ihr Mann hatte eben unter ihrer Hilfe die Vollendung erreicht und war schon ins Himmelreich geflogen. Sie hat noch mich zum Stationsvorsteher der Zweigstation-Mingde der Falungong-Nachhilfestaion in dem Kreis Yingshan der Provinz Sichuan ernannt und mir Bücher wie Zhuan Falun und Falun Dafa sowie Kassetten gegeben. Sie hat mir schließlich wiederholt eingeschärft, die Nachhilfestation so bald wie möglich zu konstruieren.
Nachdem ich nach Hause gekommen war, erzählte ich meiner Frau die ganze Sache. Sie warnte mich: /„Glaubt das nicht! Du bist Volkslehrer und sollst nicht demzufolge den Beruf verlieren." Ich dachte, dass ihre Worte auch vernünftig klangen und ließ das daraufhin vorerst ruhen.
Einen Abend im März 1999 regnete es sehr stark und das führte dazu, dass das Zimmerdach meines Hauses leckte. Den nächsten Tag ging ich früh nach dem Aufstehen die undichte Stelle prüfen, dann brach sich die Pfette plötzlich. So fiel ich vom Dach ab und zog mir folglich am rechten Arm einen Konochenbruch zu. Da holte meine Frau einen Dorfarzt, der über einige Knochenkenntnisse verfügte und mir einen Verband anlegte. Einen Tag danach rief mich die Mutter vom Herren Liu wieder an und fragte nach dem Verlauf der Stationsentwicklung. Meine Frau antwortete: /„Der Aufbau der Nachhilfestation beginnt noch nicht. Gestern hat Li beim Hausrenovieren den rechten Arm zerbrochen." Nach bißchen Klagen forderte sie eindringlich an: /„Lass Li morgen früh nach meinem Haus kommen! Ich werde ihn behandeln..."
Den nächsten Tag fuhr ich mit meiner Frau zu ihr. Diese große Schwester Hu empfing uns sehr warmherzig mit Tee und Essen. Dadurch wurde meine Frau ziemlich bewegt und sagte mir: /„Ich halte Schwester Hu für glaubwürdig und gut!" Am Abend lehrte mich Schwester Hu, Übungen zu machen, was nach ihr meine Verletzung heilen konnte. Doch fühlte ich am Arm immer wieder heftigen Schmerzen und es schwoll noch zunehmend an. Ich sagte dann: /„Schwester Hu, es ist vielleicht nicht richtig mit meinem Arm. Ich soll morgen den Arzt im Krankenhaus besuchen!" Sie antwortete: /„Das macht nichts. Nach dem Zhuan Falun /„das Leben für Leben angehäufte Karma ist die Ursache für die Krankheiten", /„medizinische Behandlung kann keine Krankheit heilen und nur das Karma zurückdrängen", /„das drehende Falun kann die schwarze Substanz im Körper ausschlagen und die Krankheit von Grund aus beseitigen." Wenn du Karma bekommst, sollst du dann das beseitigen. Nach der Karmabeseitigung brauchst du bei Krankheiten natürlich nicht, Medikamente zu nehmen, Injektion zu bekommen oder gar ins Krankenhaus zu gehen. Allein durch Übungen kann Meister Li Hongzhi dein Karma beseitigen und deine Verletzungen heilen. Du sollst glauben, dass so ein kleines Problem beim Meister Li keine Schwierigkeit bildet. Gleich nachdem dein Karma beseitigt worden ist, wachsen deine Knochen wieder an und wirst du auch selbstverständlich genesen."
Dort setzte ich die Übungen anhaltend für drei Tage fort, aber keiner Tag da war leicht durchzustehen. Endlich empfand meine Frau, dass mein Gesicht wirklich schlecht aussah und ich nachts vor Schmerzen ununterbrochen stöhnte, daher sagte sie mir am vierten Tag: /„Yongshun, ich habe heute vom Nachbarn der Schwester Hu gehört, dass ihr Mann eben vor unerträglichen Schmerzen in der Spätzeit des Magenkrebses sich erhängt hatte. Wir sollen morgen auf jeden Fall zur osteologischen Abteilung gehen. Das ist doch sicherer." Da zweifelte ich an ihrer Idee noch. Den nächsten Morgen gingen wir heimlich zum Volkskrankenhaus vom Landkreis Yingshan. Als der Arzt den Verband abnahm, erstaunten sich alle: Blasen tauchen am Arm auf, Muskeln wurden schweineleberfarbig und die Wunde des Knochenbruchs begann zu eitern. Der Arzt meinte: /„Sie sollen den Arm gleich amputieren lassen, sonst würde es Ihnen lebensgefährlich." Denselben Nachmittag hat der Artz unverzüglich an mir die Amputationsoperation vorgenommen. Als ich wieder wach wurde, war ich in tiefster Reue versunken. Später war Schwester Hu darüber informiert und besuchte mich im Krankenhaus. Außer Klagen hat sie auch viel Nahrungsmittel sowie Obst mitgebracht. Sie sagte mir noch: /„Während deiner Behandlung im Krankenhaus werde ich zu Hause noch Gebet für dich verrichten, um dein Karma zu beseitigen. Ich übermittlte deine Situation auch dem Meister Li, ohne seine Hilfe könntest du am Tag der Operation bestimmt nicht aufwachen." Am selben Tag, als ich das Krankenhaus verließ, lud sie mich noch zu ihr ein und empfing uns außergewöhnlich freundlich. Beim Abschied betonte sie wieder die Behauptung, dass ich die Nachhilfestation möglichst bald veranstalten sollte, sonst würde ich noch mal Krise erleben. Diese Worte berühten mich sehr, zumal als mein Inneres eigentlich schon empfindlich war. Um meine Seele irgend worauf zu setzen, um die Vollendung zu erreichen und auch um mich für Hilfe der Schwester Hu erkenntlich zu zeigen, ließ ich den übrigen Zweifel an Falun Gong total auflösen und entschloß mich, für die Entwicklung der Nachhilfestation mein Bestes zu tun.
Seit dem Entlassen aus dem Krankenhaus blieb ich immer zu Hause und erholte mich. Aus innerer Leere erinnerte ich mich an die Beauftragung von Schwester Hu. Nach wiederholten Mahnungen ihrer Anrufe fing ich an, Videos von Falun Gong zu schauen und diesbezügliche Bücher zu lesen. Besonders im Buch Zhuan Falun fanden die /„erneuten" Beschreibungen von Kosmos, Zeit, Raum, Energie usw. mit wissenschaftlichen Termini und die Behauptung, dass die Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht die höchste Natur des Kosmos sowie die einzigen Kriterien zum Urteil des Guten und Bösen seien, dass man, der sich diesen Eigenschaften entsprechend verhält, gut sei, wenn widersprechend, dann böse sei, bei mir große Resonanz. Aus Gedanken, mich an die Natur der Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht anzupassen und dann diese in mir einzuverleiben, und auch vor der Verführung von Li Hongzhi /„Um die Vollendung zu erreichen und um ins Himmelreich einzugehen, soll man auf Ansehen, Geld und Gefühle verzichten" brach bei mir der letzte Grundsatz des heiligen Berufs als Volkslehrer vollkommen zusammen.
Seitdem setzte ich alle meinen Kräfte in /„Erhöhung der Ebene" ein. Und in meinem Herzen nahm Li Hongzhi als Hauptbuddha die absolut vorherrschende Rolle ein. Da benutzte ich psychische Schwächen der Leute, dass kranke Dorfbewohner zu hohe medizinische Kosten nicht tragen konnten und pensionierte Beamte Krankheiten vermeiden bzw. das Leben möglichst verlängern wollten, zugleich benutzte ich auch die eigentliche Autorität pensionierter Beamten unter dem Publikum, was mir beim Aufbau der Falungong-Nachhilfestation erheblich half. Die Station wurde gerade in meinem Haus bzw. Saal errichtet und die Zahl der Beteiligten konnte am höchsten 60 erreichen. Meine Aufgabe war eben die Verbreitung des Falun Gong. Dazu übte ich, mit der linken Hand zu schreiben. Ich schrieb auf die Tafel und Flugblätter sowie Propaganda. Ich legte noch fest, dass Übende das Falungong an Familie und Verwandte weitergeben mußten. Von der Nachricht, dass die Falungong-Nachhilfestation unter meinen Bemühungen viel gedieh, hörte Schwester Hu und fuhr danach besonders zu mir. Den Meister Li Hongzhi vertretend erließ sie mir das /„Ermächtigungsschreiben" und stiftete uns das Kampagnenkapital in Höhe von 500 RMB. Sie hat mich auch noch viel gepriesen. Seitdem war ich offiziell Stationsvorsteher der Zweigstation-Mingde der Falungong-Nachhilfestation in dem Kreis Yingshan der Provinz Sichuan und genoß ungeheuren /„Ruhm" davon.
Im Juli 1999 erließ der Staat laut gesetzlichen Vorschriften das Verbot gegen die Falungong-Sekte. Zur Zeit studierte mein Sohn in der Finanzmathematik-Abteilung der Sichuan-Universität. In Sommerferien 1999 sah er mich zu Hause Falungong-Übungen organisieren und stellte sich nachdrücklich dagegen. Er meinte, dass Falun Gong eine Irrlehre-Sekte war und ich hingegen an Wissenschaft glauben sollte. Er ruinierte meine Videos und verbrannt die Bücher. Bei einem Mittagessen debattierte ich mit meinem Sohn darüber. Als ich mich nicht mehr recht argumentieren konnte und wortlos wurde, stürzte ich den Eßtisch aus Wut ganz um. Alle Gerichte fielen auf den Boden herunter und die Platten lagen zerbrochen. Ich brüllte nach meinem Sohn: /„Wie kannst du als ein Student an Falun Dafa noch zweifeln? Wie unwissend du bist! Ich erkenne dich nicht mehr als meinen Sohn an! Geh weg!" Das hat meinen Sohn auch sehr geärgert. Mit Tränen verließ er die Familie und kehrte zur Uni zurück, obwohl er noch nicht die Hälfte der Ferien zu Hause genoß. Danach suchte er einen Job in einem Restaurant in Chengdu, da verbracht er den übrigen Urlaub.
Betrogen durch Li Hongzhi, sich nach /„Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht" /„ gut zu verhalten", und "Um die Vollendung zu erreichen und um ins Himmelreich einzugehen, soll man auf Ansehen, Geld und Gefühle verzichten", kümmerte ich mich nicht mehr um meinen täglichen Unterricht, sondern übernahm ich nachts die führende Rolle in Verbreitung der Falungong-Propaganda. In der Nacht vom 7. März 2000 ging der Mond früh unter. Ich verhüllte mich in der Dunkelheit und verbreitete die Flugblätter von Falun Gong an der Straßenecke. Es war schon zwei Uhr der nächsten Morgendämmerung, als ich von der Mingde-Straße nach Hause kam. Zur Zeit regnete es und zugleich wehte der Wind heftig. Als ich am Brückenkopf vom Erlong-Tempel an der Dorfgrenze herankam, fiel ich plötzlich aus Entsetzen auf die Steinplatte, die unter der Brücke lag. Als ich wieder zu sich kam, fand ich meinen linken Arm schon zerbrochen. Erst am nächsten Tag fand mich ein Vorbeigehender, weil er mein Stöhnen hörte. Er rief meine Familie, die mich gleich nach Hause holte. Meine Frau fürchte, dass andere Leute davon reden würden, dass ich bei der Propaganda-Arbeit herunterfiel. Deswegen blieb ich heimlich zu Hause für drei Tage, am Abend holte sie erst einen Dorfarzt, der ein bißchen osteologische Kenntnisse besass. Er sagte aber: /„Das ist Splitterbruch und steht nicht in meinen Kräften. Sie sollen ihn unverzüglich ins Volkskrankenhaus des Landkreises zur Behandlung bringen." Jetzt rief meine Frau erst die Erste Hilfe. Ein Ambulanzwagen trug mich ins Volkskrankenhaus des Landkreises Yingshan. Aus Untersuchungen der Röntgenbestrahlung zog der Arzt die Konsequenz, dass es wirklich Splitterbruch war und meine Muskeln sowei Knochen alle verdorben waren. Ich mußte mich rechtzeitig amputieren lassen. Angesichts dieses Ergebnisses drehte es mir das Herz im Leibe um. Vor der zu wiederholenden Amputation weinte meine Frau unsagbar bitterlich. Am Nachmittag vom 13. März empfing ich schließlich die zweite Amputationsoperation.
Als ich aufwachte, fand ich nicht nur der rechte, sondern auch der linke Arm verloren. Meine Tränen haben der Kissenauflage ganz durchnässt. Mein Sohn wußte auch davon Bescheid. Er ließ sich bei der Arbeit entschuldigen und eilte von Chengdu zum Volkskrankenhaus des Landkreises Yingshan. Als er an meinem Krankenbett ankam und mein Aussehen sah, konnte er kein Wort aussprechen, sondern er hielt nur meinen Kopf in seinem Armen. Dann konnte keiner von meiner Frau, meinem Sohn und auch mir mit dem Weinen aufhören...
Am 19. April erledigte ich die Formalitäten und verließ das Krankenhaus. Nicht nur geistig war ich schwer belastet, sondern ich geriet noch in medizinische Schulden von 6000 RMB. Mit geleertem Beutel und wankenden Schritten trat ich unberuhigt den Rückweg nach Mingde an.
Als ich nach Hause zurückkehrte, stellte ich mir im Inneren immer die Frage: Sollte das die Vergeltung für meine Übungen, um das Karma zu beseitigen und die Vollendung zu erreichen, sein? In folgenden Tagen machte ich stets Überlegungen darüber. Später mit Hilfe der Freiwilligen der Anti-Irrlehre-Skete und meinem eigenen vernünftigen Nachdenken erkannte ich allmählich, dass eben Falun Gong schuld an meinen verlorenen Armen ist! Auch Falun Gong hat meine glückliche Familie und mein verehrtes Ansehen als Volkslehrer zerstört!
Nun erwachte ich endlich aus dem Alptraum von Falun Gong. Vor Augen der Leiter unserer Schule, der Eltern sowie meiner Schüler ließ ich das sogenannte /„Ermächtigungsschreiben", Falungong-Videos, Schriften von Li Hongzhi, Flugblätter zur Falungong-Propaganda und das Übungen dienende Kassettengerät von meinem Sohn vernichten. Folgend beauftrug ich meinen Sohn, nach meiner Erzählung eine schriftliche Selbstkritik für mich abzufassen, womit ich die Schulleiter um Bestrafung bat. Ich möchte die Leute, die bisher noch beharrlich an Falun Gong festhielten, zeigen, was mit mir, dieser /„berühmten Persönlichkeit" in Mingde passiert war. Bloß in einem Jahr als Anhänger von Li Hongzhi habe ich bereits beide Arme verloren. Wäre das die Antwort meiner Frömmigkeit zu Falun Gong und Li Hongzhi? Wäre das die Vollendung, die das Falun Gong anstrebte? Ich konnte mir überhaupt nicht denken, wieso ich anfangs an jene abergläubischen Reden glaubte!
Bis jetzt sind schon zehn Jahre vergangen. Trotzdem taucht immer noch bohrender Schmerz und unendliche Reue für meine Abwege auf, jedesmal als ich an meine tragischen Erlebnisse während der Falungong-Versessenheit denke und insbesondere meine nimmermehr vollständigen Arme erblicke.
Heute nahen mir die Tage des Ruhestandes. Nach dem Studium arbeitet mein Sohn jetzt in einer Bank unserer Provinz. Meine Tochter arbeitet in Fuzhou und hat sich auch dort angesiedelt, sie hat jetzt eine reiche und glückliche Familie. Ich denke, das ist erst die wirkliche Vollendung, worum sich mein Leben bemüht. Was Li Hongzhi aber als /„Vollendung" darstellt, wird ausnahmslos die Leute trügerisch zum Tod führen.
(Kaiwind.com, 19-05-2009)